Mit dem E-Lastenrad durch den Alltag in Velbert und Umgebung - Ein Bericht
Wer einmal in Amsterdam, Berlin oder Köln war, der weiß, dass Lastenräden aus deutschen und europäischen Großstädten nicht mehr wegzudenken sind. Aber wie alltagstauglich sind sie eigentlich bei uns im Niederbergischen?
Die meisten fahren gerne Rad in der Freizeit, machen im Sommer schöne Touren durch unsere tolle Landschaft und fahren auch schon mal zum Bäcker oder zur Eisdiele. Aber wie schafft man es eigentlich den Radverkehrsanteil im Alltag zu erhöhen? Auch wir als Familie haben uns diese Frage gestellt Bei einer Betrachtung unserer täglichen Verkehrswege ist aufgefallen, dass man fast ausschließlich Strecken im Stadtgebiet von Velbert, also in einem Radius von 5 km zurücklegt. Den größten Teil sogar nur in einem Radius von 2 km. Für diese Strecken den PKW zu nutzen ist schlicht unvernünftig. Gleichzeitig müssen aber auch die Kinder in die Kita oder zur Schule. Die Wocheneinkäufe und der regelmäßige Besuch im Baumarkt stehen genau so im Anforderungsprofil. Das war im Frühjahr 2022 und wir haben zum ersten Mal über die Anschaffung eines Lastenrades nachgedacht.
Long John, Long Tail, Long Was?
Beschäftigt man sich mit dem Thema Lastenräder, so fallen einem gleich diese merkwürdigen Begriffe auf, die verwendet werden, um die unterschiedlichen Arten von Lastenrädern zu beschreiben. Die beiden populärsten Varianten sind dabei so genannte Long Johns und Long Tails. Beide Varianten sind klassiche Zweiräder. Bei einem Long John wird das Transportgut zwischen Vorderrad und Fahrer platziert, in der Regel in einer geräumigen Kiste oder Plattform. Auf Deutsch könnte man es auch als "Vorderlader" bezeichnen. Bei einem Long Tail hingegen, wird die Last klassisch auf dem Hinterrad und stark verstärkter und meist verlängerter Transporteinrichtung verstaut. Auf Deutsch könnte man sie als "Hinterlader" bezeichnen. Bauartbedingt werden Long Tails meistens für den Kindertransport verwendet. Neben diesen beiden Varianten gibt es natürlich noch weitere Spielarten und Ausprägungen, wie z.B. Lastendreiräder oder das Bäckerfahrrad.
Für uns war und ist es wichtig, dass das Transportvolumen möglichst groß ist und man gleichzeitig fahrradtypisch zügig und dynamisch unterwegs sein kann. Daher kam hier eigentlich nur ein Long John in Frage. Dafür sprach auch, dass es bei einem Long John viel leichter ist, das Transportgut vor Regen oder Sonne zu schützen. Auch war klar, dass wir unbedingt ein Rad mit Motor-Unterstützung benötigen würden. Während man am Niederrhein oder in der norddeutschen Tiefebene vielleicht auch ohne auskommt, ist das in unseren Regionen praktisch unmöglich. Dazu später aber noch mehr.
Alternative Fahrradanhänger?
"Warum muss es denn jetzt unbedingt ein Lastenrad sein und reicht ein Anhänger nicht auch?" ist eine häufige Frage. Ein Anhänger hat sicher seine Daseinsberechtigung, insbesondere, wenn man schon gute Alltags-E-Bikes sein Eigenen nennen kann. Auch wir hatten vorher einen Anhänger (allerdings ohne E-Bike). Die Tatsache, dass man diesen immer noch extra ans Rad ankuppeln muss und dass er bei Weitem nicht so universell einsetzbar ist wie ein Long John ist, führte dazu, dass er eigentlich nur bei gutem Wetter für die Radtour ins Grüne genutzt wurde. Gesamtzuladung und aktuelle Testergebnisse (siehe Kasten rechts) sprechend derzeit auch eher gegen einen Anhänger
Fortsetzung folgt....